Testverleimung II

Die erste Verleimung konnte ich gleich wegschmeißen. Schon beim anmischen des Harzes hatte ich Probleme mit der Dosierung bei meinen alten Dosierpumpen. Das Zeugs ist selbst heute noch nicht hart. Die zweite Verleimung klappte schon besser. Ich wärmte den Mischbecher und die Teile mit einem Heißluftfön an.
Das Harz härtete innerhalb 24 Stunden bei etwa 11° gut aus und ist heute nach weiteren 24 Stunden Knochenhart.
Beim abnehmen der Schraubzwingen stellte ich eine recht hohe Rückstellung des Holzes fest. Ich muß also die Anschläge etwas nach innen versetzen und den Bogen überspannen. Den Zerreistest werde ich in den nächsten Tagen machen wenn die endgültige Aushärtung vollzogen ist. Dann wird sich zeigen was das Epoxi taugt.
Leimtest
Eine Verleimung mit Epoxi sollte relativ druckfrei sein. Etwas Harz sollte zwischen den Teilen verbleiben damit sich eine gute Verbindung zwischen dem unverdicktem Harz an der Oberfläche und dem verdickten Harz in der Mitte aufbauen kann. Quasi eine Holz-Harz-Harz-Holz Verbindung.
Bei meinem Test des gebogenen Stevens stellte sich aber heraus das dies gar nicht so einfach möglich ist. Alleine die Spannung des gebogenen Holzes baut soviel Druck auf dass das Harz an diesen Stellen fast Vollständig wieder herausgedrückt wird. Deshalb habe ich mich entschieden hier mit dem Resorcinharz-Leim zu arbeiten. Der braucht sowieso viel Pressdruck und ist damit an den gebogenen Teilen eigentlich gerade recht. Aufpassen muss ich hierbei nur das es an den einzelnen druckfreien Stellen wo keine Schraubzwinge ist nicht zu offenen Fugen kommt. Das wäre genauso verheerend.
Ähm ein Verleimtest ist natürlich auch hier obligatorisch.
pathologe - 10. Mär, 07:56

Wie

sieht es denn mit schreinerischen Tipps aus? Schon mal nachgefragt? Moeglicherweise wuerde es helfen, das Holz vorher gut zu waessern, um dann einen geringeren Rueckstellwert bei Austrocknung zu bekommen? Ein richtiger Holzwurm weiss da bestimmt Bescheid.

Auch frage ich mich, wie es denn in Zeiten gehandhabt wurde, als es die moderne Chemie mit Zweikomponentenklebern noch nicht gab? Mal abgesehen vom Ritzenstopfen mit teergetraenkten Hanfseilen fuer die Wasserdichtigkeit.

kaiser sisi - 10. Mär, 18:49

herr stockfisch

sie sollten sich den herrn pathologen ins boot holen!
Stockfisch - 10. Mär, 23:24

Herr Pathologe meint wohl gedämpftes Holz. Nun, es lässt sich tatsächlich besser biegen allerdings nicht mehr verleimen weil es zu feucht ist.
Dicke Steven setzt man heute und auch damals aus mehreren Teilen die geschäftet sind zusammen wobei diese Teile aus einem Stück geschnitten sind.
Im Spantenbereich dämpft man auch heute noch bis zu einer gewissen Materialstärke diese werden dann über die Mallen gespannt und mit den Planken vernietet.
Selbst das Ritzenstopfen gibt es heute noch, werter Herr Pathologe, bei Karweelverplankungen. Das ist allerdings vom Aufwand her eine ganz andere Nummer weil dann die Planken genau zusammengefügt werden müssen und dann auch noch auf einer Seite konkav und der anderen Seite konvex gehobelt werden müssen.
Die Ritzen stopft man dann mit einem Kalfatereisen und Schiffswerg.
Das heißt aber nicht dass das Bootchen gleich dicht ist. Es muß zunächst langsam ins Wasser gelassen werden bis die Planken aufgequollen sind.
Sperrholzklinkerpeplankungen mit Epoxiverleimungen hingegen sind dicht und bleiben dicht.
Es ist bei einem Klassiker eine Frage des gewissens will man sich so einen Haufen Arbeit wie eine Karweelpeplankung antun und dann nasse Füße haben.

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